Heuer fand bereits zum zweiten Mal die Delegiertenversammlung des Bundes-Obstbauverbandes im Rahmen der Wieselburger Spezialmesse für bäuerliche Direktvermarkter „Ab Hof“ statt. Für die freundliche Aufnahme und das gute Service der Messe bedankt sich der Bundes-Obstbauverband erneut sehr herzlich. Präsident Rupert Gsöls freute sich, neben den zahlreich erschienenen Delegierten der ordentlichen Mitglieder die Vertreter des erweiterten Vorstandes, der Landesobstbauverbände, der Landwirtschaftskammern und der Erzeugerorganisationen begrüßen zu dürfen. Insbesondere wurde der neue Geschäftsführer des steirischen Landesverbandes, DI Herbert Muster, herzlich willkommen geheißen, welcher zum ersten Mal in dieser Funktion bei der Delegiertenversammlung anwesend war.
Präsident Gsöls berichtete von der Überreichung des „Goldenen Apfels“ an Dr. Wolfgang Mazelle für seine Verdienste um den steirischen und österreichischen Obstbau im Rahmen des steirischen Obstbautages. Wolfgang Mazelle beendete bekanntlich seine Funktion als Geschäftsführer im steirischen Landesverband und ist in der steirischen LK noch bis Oktober tätig.
Als Vorprogramm zur Delegiertenversammlung gab es die Möglichkeit der Teilnahme am fachlichen Rahmenprogramm der Messe „ Drohnen - neue Technologien als Chance für die Landwirtschaft?“ mit Drohnenvorführungen am Freigelände und drei interessanten Fachvorträgen:
- Stand und Zukunftsperspektiven
- Einsatz von Drohnentechnik im Obst und Weinbau
- Ausbringung von Nützlingen, flüssigen Pflanzenschutzmitteln sowie Flüssigdünger im Ackerbau
Die Themen der Delegiertenversammlung
Eines der Hauptthemen war der aktuelle Stand betreffend der Bundes-Obstbauverband (BOV)-Position zur „GAP nach 2020“.
Eine Basis-Position des BOV ist in laufender Weiterentwicklung. Eckpunkte bisher sind:
- Konditionalität: Ausnahmen für den Obstbau entsprechend derzeitiger GAP (Greening) beibehalten
- Direktzahlungen: Der Bundes- Obstbauverband unterstützt ein effizientes Capping und damit eine Umverteilungsprämie wie z.B. eine verstärkte Berücksichtigung der ersten Hektare
- Umweltprogramm: Erosionsschutz weiterführen, Baukastensystem mit Wahlmöglichkeit von Maßnahmen zur Ökologisierung der Produktion
- Investitionsförderung: Vereinfachtes Verfahren für Kleinbeträge. Verstärkte Berücksichtigung des Klimawandels (Wasserbereitstellung, Bewässerung, Frostberegnung u.a.m.)
Der voraussichtliche weitere Fahrplan
Ab Herbst 2019 sollen die Stakeholder in den Diskussionsprozess des BMNT (Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus) eingebunden werden. Die für die weitere Behandlung der GAP wichtige Budgeteinigung wird erst frühestens Anfang nächsten Jahres erwartet. Es wird mindestens ein Übergangsjahr geben, das Europäische Parlament (EP) rechnet bereits mit zwei Übergangsjahren. Dazu muss die Europäische Kommission (EK) die Regelungen erstellen.
Nach einem Überblick über Organisation sowie Aufgabengebiet des BOV und einer Präsentation von aktuellen Daten und Fakten zum Obstbau widmeten sich der Präsident und der Geschäftsführer ausführlich weiteren Schwerpunktthemen, mit welchen sich der BOV seit der letzten Delegiertenversammlung beschäftigt hat.
Nach den fachlichen Berichten wurde der Kassabericht 2018, der Voranschlag 2019 und der Bericht der Rechnungsprüfer von den Delegierten zur Kenntnis genommen und der Vorstand entlastet. Eine Neuwahl eines Rechnungsprüfers war als Ersatzwahl für Dr. Wolfgang Mazelle notwendig. Eine Satzungsänderung betreffend die Anpassung der Funktionsdauer der Rechnungsprüfer an die gewählten Funktionäre des BOV-Vorstandes wurde beschlossen.
Nach einer kurzen Diskussion schloss Präsident Gsöls die Delegiertenversammlung mit den besten Wünschen für die kommende Saison.
Austro Vin Tulln 2020
Diese neue Fachmesse für Weinbau, Obstbau, Kellereitechnik und Vermarktung, welche auch ein Thema bei der Delegiertenversammlung war, wurde aus Kapazitätsgründen aus der Austro Agrar Tulln ausgelagert.
Sie findet vom 30. Jänner bis 1. Februar 2020 erstmal im 2-Jahres-Rhythmus statt. Es gibt dazu eine Kooperation des BOV mit der Messe Tulln.
Rupert Gsöls, Präsident
DI Johann Greimel, Geschäftsführer