Abb. 1: Das 60jährige Jubiläum des Bundesobstbauverbands wurde gebührend in Mils/Tirol gefeiert. Mit dabei v.l.n.r. Franz Titschenbacher (Präs. LK Stmk), die steirische Obstprinzessin Andrea Glössl, Johannes Kuenz (Obmann TirolObst), Jens Blum (Obmann ARGE Erwerbsobstbauern Vorarlberg), Manfred Kohlfürst (Präs. BOV), Johann Plemenschits (Präs. Burgenländischer Obstbauverband), die steirische Obstkönigin Kristin Maigl und Martin Sedelmaier (Obmann Landesobstbauverband Niederösterreich) © Klemens Böck/LK Tirol
Im Rahmen des 60jährigen Jubiläums des Bundesobstbauverbandes fand auch die Delegiertenversammlung am 30.1. in Mils in Tirol statt. Die Musikalische Umrahmung wurde gekonnt von dem Ensemble „Die Vielsaitigen“ aus Rum bei Innsbruck übernommen, die alpenländische Musik schwung- und klangvoll und mit einer großen Vielfalt an Instrumenten (Hackbretter, Gitarre, Kontrabass, Harfe und Querflöte) darboten. Die Obfrau von TirolObst Regina Norz begrüßte zahlreiche Ehrengäste, die Delegierten und die beiden steirischen Obsthoheiten.
Danach berichtete Manfred Kohlfürst über die Herausforderungen des vergangenen Jahres:
- Frostereignisse mit wahrscheinlich zwei bis drei ausschlaggebenden Stunden,
- Qualitätsprobleme aufgund von Schädlingen und Krankheiten,
- hoher Kostendruck aufgrund der Inflation,
- Nachteile im europäischen Wettbewerb um Arbeitskräfte und
- der Verlust wichtiger PSM durch Neubewertungen und nicht mehr erlangten Zulassungen.
Über diese Hauptthemen kam es zu zahlreichen Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern und Handelsketten um Bewusstsein für die Lage des Obstbaus zu schaffen und Verbesserungen bezüglich Verfügbarkeit von PSM, von Saisonarbeitskräften, der Frostentschädigung, Investitionsförderungen, erleichtertem Wasserzugang, einzelbetrieblichen Versicherungen bzw. der Herkunftskennzeichnung zu erreichen.
Durch die verstärkte Kommunikation konnte ein größeres Verständnis bei Entscheidungsträgern für die Notlage in der Obstwirtschaft erzielt werden. Der massive Einsatz für eine Frostentschädigung hat sich gelohnt und resultierte in der € 8,5 Mio. umfassenden Frostbeihilfe. Es stieg auch das Bewusstsein der Handelsketten zu höheren Produktionskosten. Es konnte eine Wiederzulassung von Captan bis 2039 und eine verpflichtenden Herkunftskennzeichnung bei geschnittenem Obst und Gemüse ab 1.1. 2025 erreicht werden. Dazu gehören beispielsweise Suppengemüse und geschnittenes Obst in Bechern).