Interpoma

Prognose zu den Erntemengen 2024/2025

Ein Artikel von Redaktion | 22.11.2024 - 09:45
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Philippe Binard, Generalsekretär der World Apple and Pear Association (WAPA) © info@marcoparisi.net

Die Interpoma 2024, die vom 21. bis 23. November in Bozen stattfindet, startete mit einer feierlichen Eröffnung. Die Veranstaltung, die als einzige Fachmesse weltweit ausschließlich der Apfelwirtschaft gewidmet ist, bietet eine zentrale Plattform für den Austausch über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Branche. Im Mittelpunkt der diesjährigen Opening Night stand die Analyse und Aktualisierung der Erntemengenprognosen für die Saison 2024/2025.

Aktualisierte Prognosen der europäischen Apfelproduktion

Philippe Binard, Generalsekretär der World Apple and Pear Association (WAPA), eröffnete die Veranstaltung mit einem Überblick über die Produktionsdaten in der Europäischen Union. Er hob hervor, dass die Saison 2024/2025 von einem deutlichen Rückgang der Verfügbarkeit von Äpfeln geprägt ist. Besonders betroffen sind die Sorten Golden Delicious und Gala, die einen Rückgang um 10 % beziehungsweise 11 % im Vergleich zu 2023 verzeichnen. Hingegen konnten die Erträge bei Red Delicious (+20 %) und neuen Sorten die Rekordwerte des Vorjahres halten. Als Hauptursache für die geringeren Erntemengen wurden ungünstige Witterungsverhältnisse, insbesondere Frost während der Blütezeit, genannt.

Die Lagerbestände im November 2024 spiegeln die Produktionsrückgänge wider. In vielen europäischen Ländern liegen diese unter den Werten des Vorjahres, während Italien, Spanien und die Schweiz als Ausnahmen höhere Bestände melden.

Regionale Einblicke

In Italien wird die Apfelproduktion auf 2.248.000 Tonnen geschätzt, mit stabilen Mengen in Südtirol und einem leichten Rückgang im Trentino. Andere Regionen wie Piemont, Venetien und Emilia-Romagna verzeichnen stärkere Einbußen. Bei Bio-Äpfeln entspricht die Ernte mit 7 % der Gesamternte den Vorjahreszahlen. Der Export in Märkte wie Südamerika läuft gut, während geopolitische und logistische Herausforderungen in einigen Ländern den Handel erschweren.

Frankreich verzeichnet mit 1.426.000 Tonnen einen Produktionsrückgang von 3 % gegenüber dem Vorjahr. Trotz steigender Apfelpreise decken diese in vielen Fällen die Produktionskosten nicht, was Produzenten dazu zwingt, auf Mehrwertstrategien wie Nachhaltigkeitszertifizierungen zu setzen.

Polen, das größte Apfelproduktionsland der EU, meldet ebenfalls einen Produktionsrückgang. Frostschäden und hoher Preisdruck belasten die Branche, während Diversifizierungsstrategien und nationale Werbekampagnen als Lösungsansätze diskutiert werden.

Interpoma als Plattform für Austausch und Lösungen

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen, denen sich der internationale Apfelsektor derzeit stellen muss, betont die Interpoma ihre Rolle als zentrale Plattform für den Austausch unter Fachleuten. Die Veranstaltung bietet Raum für die Diskussion über Strategien, um Qualität, Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Stabilität in der Apfelwirtschaft zu fördern.