Die kalten Nächte während der Blüte haben zu keinen nennenswerten Schäden geführt. Kirschen sind ein beliebtes Obst, das auch von Vorarlbergs Obstbauern, zumindest in kleinem Stil, angebaut wird. Neben den traditionellen Kirschenhochstämmen, wie sie z. B. noch in Fraxern stehen, findet man vielerorts kleinkronige Kirschenbäume. Dafür werden die Bäume bei ca. 4,50 Meter Höhe gestoppt, z. B. durch die Schrägpflanzung im sogenannten „Drapeau-System“.
Kleinkronige Kirschbäume sind zwar nicht so landschaftsprägend, dafür kann man mit ihnen den Launen der Natur besser trotzen. Folienüberdachungen und Netze schützen während der Reifezeit vor Regen, Fäulnis und Schädlingen. So kann man den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf ein Minimum reduzieren. Auch das Pflücken der reifen Kirschen ist bei kleinen Bäumen einfacher und sicherer. Einen tiefen Sturz von der Leiter braucht man nicht zu befürchten. Weiterer Vorteil: Man kann die Früchte länger ausreifen lassen, was sich auf Qualität und Fruchtgröße positiv auswirkt. Nach der Ernte werden die Dächer und Netze dann wieder geöffnet.
Die Kirschenernte im Rheintal und Walgau hat bereits zaghaft begonnen. Im Kirschendorf Fraxern startet sie in ca. zwei bis drei Wochen auf 700 Meter Höhe und endet später mit den Bäumen am oberen Ende des Dorfes auf ca. 1.000 Meter Höhe. Vorarlberger Kirschen sind meist ab Hof oder auf Wochenmärkten erhältlich. Am besten schmecken Kirschen natürlich frisch vom Baum. Manche mögen sie aber auch als Kompott, im Kuchen oder in flüssiger Form als Kirschbrand.
Quelle: aiz.info