"Die Corona-Pandemie und auch der Ukraine-Krieg haben den Trend hinsichtlich Regionalität intensiviert. Die Konsumenten sind auch verstärkt bereit, mehr Geld für qualitativ hochwertige regionale Produkte auszugeben. Durch kurze Transportwege wird zusätzlich ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Der Griff zu regionalen Kirschen stärkt aber auch die heimische Landwirtschaft und sichert die regionale Wertschöpfung", betont Nikolaus Berlakovich, Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer, die Wichtigkeit von regionalen Produkten.
Laut Obstbauerhebung 2017 werden im Burgenland von 74 Betrieben auf 28 ha Kirschen kultiviert. Davon werden rund 6 ha biologisch bewirtschaftet. Im Bezirk Oberpullendorf rund um Horitschon, im Bezirk Mattersburg rund um Wiesen sowie am Leithagebirge findet man den Großteil der burgenländischen Kirschenproduzenten. In den Intensivanlagen rund um Horitschon dominieren die Sorten Bellise, Sabrina, Summit und Carmen. Ebenfalls im Burgenland zu finden sind die Sorten Bigarreau Moreau, Bigarreau Burlat oder Samba.
Der Pro-Kopf-Verbrauch in Österreich liegt bei 2 kg Kirschen, der Selbstversorgungsgrad aber nur bei zirka 65%. Die meisten österreichischen Kirschen und Weichseln werden in der Steiermark (46%) produziert. Das Burgenland mit seiner Produktionsfläche von 28 ha (7,3%) liegt im Österreich-Ranking an vierter Stelle. Im Jahr 2021 wurden in Österreich insgesamt 1.440 t geerntet.
Kirschenzeit in Vorarlberg
Auch in Vorarlberg können die ersten frühen Kirschsorten im Rheintal und Walgau in den nächsten Tagen beerntet werden. Die beliebten Früchte werden von etwa 20 Betrieben im Ländle produziert. In Fraxern startet die Kirschenernte Ende Juni auf 700 m Höhe und endet später mit den Bäumen am oberen Ende des Dorfes auf zirka 1.000 m Höhe. Der Verkauf erfolgt meist ab Hof oder auf Wochenmärkten. Kirschen schmecken am besten frisch vom Baum, aber auch im Kompott, im Kuchen und Strudel oder in flüssiger Form als Kirschbrand. In Vorarlberg gab es heuer schon einige Hagelschläge, die in manchen Kirschenlagen die Erntemenge deutlich reduzierten.
Quelle: aiz.info