Italien

Erste Samurai-Wespen im Einsatz

Ein Artikel von Redaktion | 17.06.2020 - 11:25
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Gelege der asiatischen Baumwanze - die Reproduktionsrate ist hoch © AGES

Die Marmorierte Baumwanze ist eine aus Asien eingeschleppte Insektenart. Auch in Südtirol ist sie seit 2016 präsent und bedroht vor allem die Landwirtschaft. Sie ernährt sich von Obst-, Gemüse- und Ackerfrüchten und schädigt die Kulturen nachhaltig. In Europa hat die sehr robuste Wanze kaum Feinde, es gibt auch kein zugelassenes Pflanzenschutzmittel gegen den Schädling. In ihrem Ursprungsgebiet hat die Wanze einen Gegenspieler: die winzig-kleine Samurai-Schlupfwespe. Sie parasitiert die Eier der Wanze und unterdrückt auf diese Weise deren Vermehrung und Verbreitung.

Durch die Unterzeichnung eines Erlasses des italienischen Umweltministeriums wurde der Einsatz von von Trissolcus japonicus (Samurai-Wespe) als biologisches Kontrollmittel gegen Phytopahe Halyomorpha halys (asiatische Wanze) genehmigt. Wie Coldiretti mitteilt werden nun die ersten Samurai-Wespen in den betroffenen Regionen ausgesendet um den Kampf gegen die Wanzen aufzunehmen. Im vergangenen Jahr waren 48.000 Betriebe betroffen und die Wanze verursachte einen Schaden in Höhe 740 Millionen EUR Schaden an Birnen, Äpfeln, Pfirsichen und Nektarinen, Kiwis, Kirschen, Beeren, Marillen, Zwetschgen, Haselnüssen, Oliven, Sojabohnen, Mais und Gemüse.

Das Projekt zur biologischen Kontrolle, das gerade begonnen hat, wird national mit 712 Verteilstellen auf dem Land durchgeführt. Hunderttausende Exemplare der Samurai-Wespe werden freigelassen, die für Mensch und Tier, einschließlich Bienen, absolut harmlos sein soll, so Coldiretti. In kleinen Röhren werden die kleinen Wespen in den Obstbäumen oder nahe Feldern platziert, wo die Eier der asiatischen Wanze gefunden wurden, um sie zu parasitieren.